Diese Cache-Serie beschäftigt sich mit den Naturwissenschaften und namhaften Persönlichkeiten aus der Geschichte der Stadt Gotha, die auf den jeweiligen Teilgebieten wirkten und herausragende Leistungen erbrachten.
Die Fachrichtung Geologie befaßt sich mit der Entstehung, der Entwicklung und der heutigen Gestalt der Erde. Sie wendet die Grundprinzipien der Physik und der Chemie auf die unbelebte Natur an.
Karl Ernst Adolf von Hoff (1771 - 1837)
Der Begründer der modernen Geologie in Deutschland
Karl Ernst Adolf von Hoff wurde am 1. November 1771 in Gotha geboren. Schon während der Schulzeit begann er, sich mit seiner "Liebhaberei“, der Mineralogie und Geognosie, zu beschäftigen. Besonders einflussreich auf sein erdwissenschaftliches Interesse war sein Kontakt mit dem aus Gotha stammenden Göttinger Professor Johann Friedrich Blumenbach (1752 - 1840), bei dem er während seines Jura-Studiums Vorlesungen über Naturgeschichte hörte und ungestört in seinen umfangreichen Sammlungen arbeiten konnte.
Nach dem Studium begann seine berufliche Laufbahn als Legationssekretär bei der Geheimen Kanzlei unter Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg auf Schloss Friedenstein in Gotha. Dabei erwarb er sich große Verdienste bei diplomatischen Missionen während der Napoleonischen Kriege. Die dabei notwendigen Reisen führten ihn nach Wittenberg, Berlin, Posen, Königsberg, Dresden, Altenburg, Kassel, Frankfurt am Main und nach Coburg. Bei der Reorganisation der Universität Jena und der Regelung erbrechtlicher Angelegenheiten nach dem Tode von Herzog Ernst II. (1804), Herzog August (1822) und Herzog Friedrich IV. (1824) konnte er seine beruflichen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Seine politische Urteilskraft demonstrierte er in der Arbeit: "Das Teutsche Reich vor der französischen Revolution und nach dem Frieden zu Luneville“, 1801 und 1805 bei Justus Perthes in Gotha erschienen. Im Rahmen seiner weiteren Beamtenlaufbahn wurde er Chef der Geheimen Kanzlei, Geheimer Assistenzrat, übernahm 1829 das Oberkonsistorialpräsidium und 1833 die Direktion der Friedensteinschen Sammlungen für Wissenschaft und Kunst. Er verstarb am 24. Mai 1837.
Im Gegensatz zu seinen beruflichen Aufgaben als Staatsbeamter war seine Beschäftigung mit den teilweise noch jungen Naturwissenschaften Mineralogie, Geologie, Geographie und Meteorologie noch reine Freizeitbeschäftigung.
Im Jahre 1801 begründete Hoff ein neues Journal (Magazin für die gesamte Mineralogie, Geognosie und mineralogische Erdbeschreibung). Er pflegte intensive, z. T. freundschaftliche Kontakte zu bedeutenden Persönlichkeiten und Gelehrten seiner Zeit, wie z. B. Alexander von Humboldt, Leopold von Buch und Karl Karsten in Berlin, Johann Wolfgang von Goethe in Weimar, Karl Leonhard in Hanau, Bernhard von Lindenau in Gotha und Johann Carl Wilhelm Voigt in Ilmenau. Auf zahlreichen Fußwanderungen erkundete er die verschiedenen Gegenden des nahen Thüringer Waldes. Zusammen mit seinem Freund Wilhelm Jacobs veröffentlichte er 1807 und 1812 in zwei Bänden zu je zwei Heften die erste ausführliche geographische Beschreibung des Thüringer Waldes von Eisenach bis Sonneberg. Die beigegebene topographische Karte entwarf Hoff selbst. Seinen Reisen und zahlreichen Wanderungen entsprang eine etwa 5.000 Belegstücke umfassende Sammlung von Mineralen, Gesteinen und Fossilien, die heute noch teilweise in den historischen Beständen des Museums der Natur Gotha nachweisbar ist. Ab 1810 nutzte er seine Reisen und Wanderungen durch den Thüringer Wald zu systematischen Höhenmessungen und veröffentlichte die Ergebnisse in mehreren Beiträgen.
Ab etwa 1807 beschäftigte sich Hoff mit der Vielfalt der noch weitgehend unerforschten, die Erdoberfläche verändernden Erscheinungen. Er wandte sich immer entschiedener gegen die damals vorherrschenden katastrophistischen Vorstellungen in 6.000 Jahren "Erdgeschichte“.
Anfang 1819 erfuhr Hoff, dass die Göttinger Universität eine Preisaufgabe zu diesem Themenkreis gestellt hatte. Hoff nahm als Bewerber teil und erzielte den 1. Preis mit seiner Schrift: "Geschichte der durch Überlieferung nachgewiesenen natürlichen Veränderungen der Erdoberfläche“. Das Werk erschien zusammen mit seiner später verfassten Chronik der Erdbeben und Vulkanausbrüche zwischen 1822 und 1841 in fünf Bänden bei Justus Perthes in Gotha.
Die Analyse unzähliger, durch schriftliche Überlieferungen weltweit nachweisbarer geologischer Erscheinungen führte bei ihm zu der Erkenntnis, dass für die zurückliegenden großen Veränderungen der Erdoberfläche (z. B. Talbildung, Entstehung von Gebirgen, Anhäufung von mächtigen Gesteinsschichten, Hebung und Senkung des Meeresspiegels) sehr große Zeiträume (Äonen) benötigt werden. Mit der Annahme übereinstimmender natürlicher Vorgänge auf der Erdoberfläche in der Gegenwart und in der geologischen Vergangenheit war die grundlegende Arbeitsmethode (Aktualismus) für eine moderne Erdgeschichtsforschung gefunden. Karl Ernst Adolf von Hoff kann man daher als den Begründer der modernen dynamischen Geologie, der Erdgeschichtsforschung und des Aktualismus in Deutschland oder auch als "Darwin der Erdwissenschaften“ bezeichnen.
Quelle: Geographie Infothek, Autor: Dr. Thomas Martens, Seite: www.klett.de
Und hier ist das Rätsel:
Hinweis zum Cache:
Benutzt unbedingt den GeoCheck !
Der Zielort ist zeitweise ein sehr muggellastiges Gebiet !
Denkt bitte immer daran:
Nach Euch wollen auch noch andere Geocacher loggen.
Dies ist ein Cache der Serie "Naturwissenschaften" mit den weiteren Mysteries:
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